1958 - Ein falscher Elferrat
Von Otto Hohm insziniert nahm 1958 ein falscher Elferrat am Kommiteetisch Platz. In ihren Schlafanzügen verleiteten sie eine Besucherin der Elferratssitzung der zum bersten gefüllten Turnhalle zu dem Ausspruch "Ewwer die Mimlinger Gemoinderät soin dess nit, die hewwe nämlich 17 Rät."
Von Faschingsgeist war am Faschingszug wenig zu spüren, dafür wurden aber alle bisherige Faschingsprinzessinnen zu Ehrenmitgliedern ernannt, dass hiess, sie waren nicht nur beitragsfreie MCV-Mitglieder, sondern hatten auch freien Eintritt zu allen MCV-Veranstaltungen.
1959 - Guido Ball erstmals Sitzungspräsident
Die "Narrenhochburg Adler" war der Ort der Elferratssitzung, in der Guido Ball nach der Pause erstmals die Aufgabe des Präsidenten übernahm. Er kurbelte die Stimmung mächtig an und konnte in seiner weißen Robe "Peter Frankenfeld Konkurrenz machen".
Nach einem "Faschingszüglein" sahen sehr viele Zuschauer auf dem Sportplatz ein "närrisches Fußballmatch" mit Kaplan Schmidt als Schiedsrichter, denn der Erlös war für den Bau der "Corpus Domini-Kirche" bestimmt.
Was sich auf dem Platz abspielte passte zum Tag.
1960 - das Mimlinger Zwiegespräch und Seppl Helm erstmals auf der Bühne
Irene Vogel war es vorbehalten, auf einer großartigen Prunksitzung mit einem Solotanz die 1. Tanzaufführung des MCV vorzutragen. "Richtig heiß", in Nietenhosen und engem Pulli begeisterte sie auch mit Gesang.
Der absolute Knüller war jedoch das "Mimlinger Zwiegespräch" mit Fritz Kraus und Edwin Rollmann. Sie diskutierten über die Viehwirtschaft und sorgten bis 1974 mit ihren irren Weisheiten und gekonnten Blödeleien für etliche Bauchmuskelverzerrungen. Das war "Blödsinn in Vollendung" und wäre allein eine Chronik wert.
Auch Josef "Seppel" Helm startete auf dieser Sitzung seine besispiellose "Büttenrednerkarriere". Mit einer derben, trockenen und treffeneden Art brachte er bis heute viele Hallen zum Toben und bewies immer wieder, dass in seinen Adern echtes "Spengelerblut" fließt.
Nach Heubach im Odenwald führte am 17.07.1960 der "1. MCV-Vereinsdapp". Er wurde bis 1968 mit wechselden Zielen zu einer Dauereinrichtung im MCV-Familienleben und trug wesentlich zum Zusammenhalt der "MCV-Familie" bei. Ab 1969 wurde der "Dapp" durch ein internes Picknick ersetzt.
Sommernachtsball am 27.08.1960 vor der Turnhalle übertraf alle Erwartungen, fiel allerdings 1961 buchstäblich "ins Wasser" und wurde in die Turnhalle verlegt.
1961 - die erste MCV-Prinzengarde
Gleich zu Beginn seines erfolgreichen Wirkens für den MCV konnte Sitzungspräsident Guido Ball den Auftritt der "1. Tanzenden MCV-Prinzengarde" ansagen. Baldur Dietzer vom CCC-Aschaffenburg studierte mit den Mädchen den Tanz ein und besonders die älteren Herren widmenten ihnen die größte Aufmerksamkeit. Leider sind die Namen der Damen nicht schriftlich festgehalten.
Als eines der größten MCV-Büttenasse bestieg Alfred Berben die Bütt und geißelte als "Till Eulenspiegel" bis 1965 mit spitzer Zunge die Taten der Politiker.
Die "Mümlingtalkosaken" vereinten als Doppelquartett bis 1964 die besten Sänger zu einem brillanten Chor. Ihr von Leonhard Klug getexteter Karnevalsschlager "Wir sind von Mümling und vom MCV" wurde zum "Vereinslied". Paul Sauer schrieb mit ihm die politischen Texte, die von Hugo Graner, Helmut Graner, Leo Giegerich, Karl Wernig, Klemens Giegerich, Karl Muth und Willi Hohm gesanglich umgesetzt wurden. Willi und Otto Hohm begleiteten musikalisch. Ihnen folgten Gabriel Mann aus Eisenbach und Richard Miltenberger
Mit dem "1. Kindergartenbesuch" und Bescherung der Kinder durch Prinzenpaar samt Garde, Hofstaat und Elferrat wurde eine weitere schöne Tradition begonnen, die bis 1984 andauerte. Auf Wunsch des Kindergartenpersonals nahm man davon bis 1993 Abstand.
Seit 1994 zählt der Besuch der beiden Kindergärten "Regenbogen" und "Sonnenschein" wieder zum Faschingsprogramm der Prinzenpaare mit Hofstaat.
Die Mitwirkung einer "Amerikanischen Militär-Musikkapelle" am Faschingszug war Grund für den frühen Start um 12.45 Uhr. Dieser wurde, wie des öfteren, von den Stelzenläufern Alois Ball, Josef Giegerich und Gustl Graner angeführt.
Eine Fußballmannschaft aus Prominenten wurde während des Zuges auf der Gemeindewaage gewogen. Mit "25 Zentnern Lebendgewicht" trat diese gegen eine als Frauen verkleidete MCV-Mannschaft an. Ein Hubschrauber brachte den Spielball und die Zuschauer waren vor Lachen am Zusammenbrechen. Der Erlös der Sammlung während des Spiels war für einen "Schwimmbad-Fond" gedacht zur Errichtung eines Mömlinger Freibades, das bekanntlich nie gebaut wurde.
Eine "Herrenpartie" am 19.11.1961 bereicherte das Vereinsleben. Lange geplant, kurzfristig angesagt, wurde diese zu einer bombigen Sache, nur rätseln viele noch heute wo sie hinführte. Eine weitere jedenfalls führte 1968 nach Rüdesheim und 1969 ernannte man eine mitreisende Dame umgehend zum Herren, damit die Bezeichnung weiter richtig war.
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